Ursache und Entstehung
Der Tennisellenbogen ist eine häufig auftretende Erkrankung des Bewegungsapparates und verursacht Schmerzen im Bereich des Ellenbogens. Für Gamer*innen bedeutet dies, dass sie möglicherweise ihr Hobby nicht mehr schmerzfrei ausüben können.
Es wird angenommen, dass chronische Überlastung der Unterarmmuskulatur sowie der Fingerstrecksehnen zum Krankheitsgeschehen beitragen.
Die genaue Ursache konnte bis dato nicht geklärt werden. Die Erkrankung tritt aber häufig bei körperlichen Tätigkeiten und Aktivitäten mit hoher Wiederholungsrate auf, sowohl im Hobby als auch in der Arbeit. Meistens ist zudem die dominante Hand (z.B. bei Linkshändern die linke Hand) betroffen.
Am häufigsten tritt die Erkrankung im Alter von 35-64 Jahren auf, beispielsweise bei Köchen, die besonders viel mit dem Messer hantieren, beim Stricken, bei Computerarbeit und auch beim Computerspielen.
Nach einem Jahr berichten ca. 80% der Tennisellenbogen-Patienten, dass die Symptome verschwunden sind
Meistens sind die Sehnenansätze im Bereich des Ellenbogens betroffen und verursachen u.a. Schmerzen bei der Aktivierung des Muskels. Der Händedruck ist oft nur eingeschränkt möglich und verursacht Schmerzen im betroffenen Gebiet.
Wissenschaftler*innen sprechen davon, dass sogenannte Mikrotraumata, also kleine Verletzungen im Sehnengewebe, für die Schmerzen verantwortlich sein können. In Folge des Heilungsprozesses wird neues Gewebe eingebaut, welches oft unorganisiert und damit weniger belastbar ist.
Andere Ursachen von Schmerzen im Ellenbogen können Risse oder Kalkablagerungen in der Sehne, Schleimbeutelentzündungen, degenerative Veränderungen des Bandapparates oder Druck auf Nerven sein. Aus diesen Gründen ist eine ärztliche Abklärung zu empfehlen.
Achte auf deine Haltung
Eine Studie von Sharma et al. (2015) berichtet darüber, dass Fehlhaltungen und Verspannungen in der Nackenmuskulatur zu veränderten Muskelaktivierungen in der Schulter und somit zu erhöhter Spannung der Unterarmmuskulatur führen können. Langfristig kann auch dies ein Auslöser für Symptome im Ellenbogen sein.
Therapiemöglichkeiten
Je nach Verlauf und Dauer der Beschwerden werden konservative (nicht-operative) oder operative Behandlungsoptionen in Betracht gezogen.
Nicht-operative therapeutische Ansätze beinhalten unter anderem:
- Schonung
- medikamentöse Therapie
- Physiotherapie
- Elektrostimulation
- Ultraschalltherapie
- Stoßwellentherapie
- Lokale Injektionen mit Kortison (zunehmend unter kritischer Betrachtung)
- Einschränkungen der Gelenksbeweglichkeit (z.B. Gips oder Schienen)
Da konservative Therapiemöglichkeiten meist weniger negative Nebenwirkungen aufweisen als operative Methoden, werden diese häufig zuerst angewendet
Die konservative Therapie hat zum Ziel, Schmerzreduktion und Kräftigung der Schulter-, Arm- sowie Handgelenksmuskulatur herbeizuführen. In der Physiotherapie wird exzentrisches (bremsendes) Muskeltraining empfohlen, um die betroffenen Sehnen und Muskeln zu stärken. Hierbei muss auf die richtige Dosierung der Maßnahme geachtet und Pausen eingehalten werden.
Weiters wird zunehmend geraten, auch die angrenzenden muskulären Strukturen wie Schulter und Nacken zu kräftigen, um einen optimalen Behandlungsverlauf zu gewährleisten.
Chirurgische Interventionen werden meist erst nach 6-12 Monaten Therapieresistenz empfohlen. Hier sei das sogenannte Debridement („Wundtoilette“) erwähnt, wobei einfach ausgedrückt, geschädigtes Gewebe entfernt und somit verbesserte Wundheilungsbedingungen hergestellt werden sollen.
